Das Auslandsreferat der Fachschaft könnt ihr als ersten Anlaufpunkt für alle Fragen rund um euer Auslandssemster nutzen. Oder auch wenn ihr einfach nur mal mit jemandem darüber reden wollt und euch noch garnicht sicher seid, ob ihr es überhaupt machen wollt. Melde dich möglichst früh, einfach bei ausland@fachschaft.cs.uni-kl.de.
Auslandpraktikum oder Auslandsemester?
Es steht dir frei, was genau du im Ausland machst. Sowohl Studienaufenthalte als auch Praktika berechtigen dich zu bis zu zwei Urlaubsemestern. Diese müssen einzeln beantragt werden. (Vorsicht, falls die Semester nicht deckungsgleich zu unseren sind, denn während des Urlaubsemesters kannst du keine Prüfungen in Kaiserslautern ablegen!).
Welches der Beiden du wählst, ist natürlich deine freie Entscheidung. Ein Studienaufenthalt gibt dir einen Eindruck vom Studium in anderen Ländern, ein Praktikum den der Arbeit in anderen Ländern. In beiden Fällen wirst du Gelegenheit haben auf sehr verschiedene Weisen, Land und Leute kennenzulernen. In einem Auslandssemester werdet ihr eine Vielzahl an internationalen Kommiliton:innen kennenlernen und bei einem Auslandspraktikum eine größere Varianz im Alter eurer Kollegen haben und diese werden auch eher einheimisch sein.
Wenn du über die Dauer deines Aufenthaltes entscheidest solltest du bedenken, dass du auch Zeit benötigen wirst, um dich einzuleben. Je unterschiedlicher das Zielland im Vergleich zu Deutschland ist, desto mehr Zeit solltest du hierfür einplanen. Drei Monate können da schon eher kurz sein.
Ich würde gerne ins Ausland, aber weiß noch nicht, wohin.
Welches Land hat dich im Urlaub, in einem Film oder in Erzählungen von anderen fasziniert? Wo auch immer du hingehst, du musst dich dort wohlfühlen (Klima, Essen, Mentalität, …), also fang bei den Ländern an, die dir sympathisch sind. Sprich auch mit Anderen, die im Ausland waren, über deren Erfahrungen.
In diesem Fall kannst du dich ans Abteilung Internationaler Angelegenheiten (ISGS) wenden. Auf der Homepage kannst du erfahren, welche Unis z.B. in deinem Wunschland (oder mit deiner Wunschlandessprache) in Frage kommen würden. Zudem hat der Fachbereich eine Infoseite mit einer Sammlung an Aufenthaltsmöglichkeiten und eine allgemeine Informationsseite
Im Fall eines Praktikums wäre es eine gute Idee, den Lehrgebietsbeauftragten deiner (geplanten) Vertiefung zu fragen, welche Unternehmen er empfehlen könnte.
Für Praktika ist außerdem auch AIESEC interessant. Über AIESEC kannst du neben einer Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten in Kaiserslautern auch Auslandpraktika rund um die Welt machen.
Zusätzlich solltest du dir über folgende Fragen Gedanken machen:
- Welche Sprachen kann ich und an welchen Universitäten wird diese als Unterrichtssprache benutzt? (siehe dazu auch den Absatz zur Sprache)
- Welche Universitäten/Unternehmen gibt es in meinem Wunschland?
- Kann ich die Voraussetzungen (Sprachkenntnisse etc), die verlangt werden, erfüllen?
Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Stipendien. Informiere dich frühzeitig über die Bedingungen, die die einzelnen Geldgeber an dich haben, wie zum Beispiel vorbereitende Kurse oder eine Mindestmenge an im Ausland erbrachten Leistungen, damit du diese rechtzeitig in Angriff nehmen kannst.
ERASMUS-Programm
Falls du innerhalb der EU bleiben willst, würde sich beispielsweise ein Aufenthalt über das ERASMUS-Programm an einer Partneruni anbieten. Austauschabkommen werden zwischen Fachbereichen abgeschlossen. Wenn es mit deiner Wunschuni kein Abkommen für Informatik gibt, frag ruhig nach, ob es eines von anderen Fachbereichen gibt. Wenn diese freie Kapazitäten haben, kannst du sie unter Umständen nutzen. Du kannst auch direkt die jeweiligen Verantwortlichen der Universitäten kontaktieren.
Darüber hinaus hat ERASMUS auch ein Programm zur Förderung von Praktika. (via http://www.eu-servicepoint.de/ )
Vorteile: Im ERASMUS-Programm musst du keine Studiengebühren zahlen, außerdem ist es organisatorisch weniger Aufwand.
Nachteile: Keine freie Wahl zwischen den Unis (wobei sich manchmal auch eine Kooperation mit der Wunschuni einrichten lässt; falls die Wunschuni noch keine deutsche Uni in ihrem Programm hat, solltest du auf jeden Fall mal nachfragen).
PROMOS-Stipendien
Für nicht-ERASMUS Unis bietet sich auch das PROMOS-Stipendium an, aber damit müsste die Uni deiner Wahl einverstanden sein. Im Allgemeinen bietet sich Promos gut für Universitäten außerhalb von Europa an.
DAAD-Förderprogramme
Der DAAD bietet mehrere Stipendien für Studenten, die im Ausland studieren wollen, aber auch für Auslandspraktika an.
Auslands-BAFöG
Selbst wenn du derzeit kein BAFöG bekommst, lohnt sich vielleicht trotzdem ein Antrag auf Auslands-BAFöG, denn hierfür ist die Berechnung etwas anders. Da der Antrag auf Auslands-BAFöG wesentlich mehr Aufwand bedeutet als der “normale”, solltest du vor Antragsstellung prüfen, ob die Chance der Förderung überhaupt besteht.
Alle, die in Deutschland BAFöG beziehen, sollten auf jeden Fall auch Auslands-BAFöG bekommen.
Wer kann mich zum Auslandsemester beraten?
Es gibt mehrere Personen, die als Ansprechpartner für Auslandsaufenthalte dienen:
- Die ISGS
- Der Erasmus-Koordinator des Fachbereichs: Derzeit auch der Studienberater Dr. Schürmann. Wenn ihr Fragen habt, dann schreibt ihm einfach eine Mail, dass ihr ein Beratungsgespräch für euren Erasmusaufenthalt wünscht, Dr. Schürmann ist der Nr. 1 Ansprechpartner für Fragen und Probleme rund ums Studium.
- Das Auslandsreferat der Fachschaft: Derzeit besetzt von Fabian Scherer und Christian König (Kontakt: ausland@fachschaft.cs.uni-kl.de)
- Der Auslandbeauftragte des Fachbereichs, dieser ist unter anderem dafür Zuständig neue Abkommen mit anderen Uni zu schließen: Derzeit Professor Grimm
- Allgemein könnt ihr einfach einen Prof. fragen, ob dieser Tipps hat, da die Profs in ihrer Laufbahn viele verschiedene Universitäten kennenlernen.
- AIESEC Kaiserslautern (für Praktika)
Viele Professoren haben auch Kontakte zu Universitäten und Unternehmen im Ausland, auch dann wenn kein offizieles Abkommen besteht.
Du kannst außerdem Angebote vor Ort nutzen, zum Beispiel die Veranstaltungen der ISGS oder des IntClubs. Dort hast du nicht nur die Chance, Leute aus deinem Zielland kennenzulernen, sondern erfährst auch aus erster Hand von allgemeinen Problemen, die man als Fremder im neuen Land haben kann.
Benötige ich einen Sprachkurs?
Ob du einen Sprachkurs (meist Englisch) benötigst, hängt zunächst von der Universität und/oder dem Austauschprogramm ab, das du wählst. Viele Universitäten verlangen eine Mindestnote im Abitur, eine Mindestdauer des Sprachunterrichts oder ein Sprachzertifikat (beispielsweise TOEFL oder Cambridge Test) – auch hier oft mit bestimmten Mindestnoten.
Unabhängig von den offiziellen Anforderungen lohnt es sich sicher, die eigenen Sprachkenntnisse etwas aufzufrischen.
Test: Versuch mal, alle für dein Studium relevanten Informationen auf Englisch zu finden. Anderswo ist das nicht besser. Außerdem sind Einheimische oft viel aufgeschlossener, wenn sie sehen, dass du dich auf ihre Kultur einlässt und dir Mühe gibst, dich einzugliedern. In den meisten Fällen, wirst du hauptsächlich mit anderen Erasmus Studierenden zu tun haben, wo ein passables Englisch ausreicht.
Der VKB bietet für die gängigsten Sprachen günstige Kurse an, ansonsten lohnt sich auch ein Blick zur Volkshochschule. Wenn du erstmal grundlegende Kenntnisse hast, bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten, die Sprache zu benutzen (YouTube, Facebook, …).
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Auslandaufenthalt?
Der beste Zeitpunkt existiert leider nicht.
Im Pflichtbereich dürfte das Ganze eher kritisch sein, da die Dozenten auf den Grundlagen später noch aufbauen wollen (das könnte auch bei der Anerkennung Probleme machen). Zudem benötigt so ein Aufenthalt einige Zeit an Vorbereitung.
Einfacher geht das im Wahlpflichtbereich. Ergänzungsvorlesungen sollten sich einigermaßen gut ersetzen lassen, ebenso die allgemeinen Grundlagen und evtl. das Nebenfach. Falls du die Vorlesungen im Master einbringen willst, bietet sich auch die Vertiefung an.
Studienarbeiten kannst du natürlich auch im Ausland schreiben, falls du hier einen Professor in Kaiserslautern findest, der die Arbeit mitbetreut.
Wenn du natürlich ein Urlaubssemester nimmst, brauchst du dir darum keine Gedanken machen und kannst tun, worauf du Lust hast. Bedenke aber, dass Stipendien (etwa ERASMUS) oft daran geknüpft sind, dass du messbare Leistungen erbringst.
Was ist mit dem Umzug?
Wie auch bei den anderen Punkten solltest du früh genug mit der Planung beginnen.
Der vermutlich einfachste Umzug ist mit dem Auto. Falls du keins besitzt oder dein Eigenes nicht mitnehmen willst, musst du allerdings auf andere Möglichkeiten zurückgreifen.
- Fluggepäck: Bei Kurzstreckenflügen (dazu zählt so ziemlich alles in Europa) ist das Gepäck meistens auf 15-20kg + Handgepäck beschränkt. Mein Tipp: Große, leichte Sachen in den Koffer, kleine, schwere Sachen ins Handgepäck, denn das wird üblicherweise nicht gewogen, sondern nur auf seine Größe überprüft. Es kann sich lohnen, ein zweites Gepäckstück anzumelden, oder ein paar Euro mehr zu zahlen und dafür bei einer etwas besseren Fluggesellschaft mehr Freigepäck zu bekommen. Bei Langstreckenflügen ist das Limit meistens höher, im Rahmen von 30-50kg .
Egal, welche Art von Flug es ist: Informier dich vorher, was und wie viel du mitnehmen darfst. (Gilt auch für zollpflichtige Dinge.) - Bahngepäck: Falls du mit der Bahn anreist, ist deine Gepäckmenge vor Allem dadurch beschränkt, wie viel du tragen kannst.
- Gepäckversand: Falls du schon eine Adresse im Ausland hast (oder dein Arbeitgeber oder eine Universitäts-Institution ihre eigene Adresse zur Verfügung stellt), kannst du auch ein großes Paket (z.B. einen Koffer) vorausschicken. Die DHL und Hermes bieten beispielsweise internationalen Versand an. Das ist u.U. billiger als zusätzliche Gepäckstücke beim Flug. Solltest du noch keine Adresse haben, können Freunde oder Verwandte natürlich deine Sachen hinterherschicken.
- Besucher: An Anfang kannst du dir von Besuchern Dinge mitbringen lassen, am Ende können sie deine Sachen wieder mitnehmen. Für ein paar Tage brauchen die meisten nicht so viel Gepäck.
- Vor Ort kaufen/verkaufen: Einige Dinge wie Möbel, Töpfe u.Ä. sind schlecht zu transportieren. Solche Dinge kaufst du am Besten vor Ort und verkaufst oder verschenkst sie am Ende wieder. WGs sind oft auch schon gut ausgestattet, such dir also lieber erst mal eine Wohnung, bevor du solche Dinge kaufst. Überlege dir auch lieber frühzeitig, auf welche Dinge du verzichten kannst, denn das macht das Packen am Ende einfacher.
- Wohnungssuche: Die meisten Unis haben Wohnheime, teilweise sogar “catered” (Frühstück, Abendessen, Putzen), oder universitätseigene Unterkünfte. Diese sind meistens günstiger als andere Angebote, es lohnt sich also eine Bewerbung. Die Bewerbungsfristen hierfür sind häufig sehr lange. Entsprechend solltet ihr hier sehr frühzeitig schauen, noch bevor ihr euch entgültig für diese Uni entschieden habt.
Falls du nicht in Uniunterkünfte kannst/willst, kannst du auch so eine Unterkunft suchen. In Großbritannien gibt es beispielsweise das Portal Gumtree, bei dem Angebote und Gesuche zu allen möglichen Themen – also auch Wohnungen – zu Finden sind (das Ganze ist kostenlos, du kannst also, wenn du nichts findest, einfach eine Anzeige mit ein paar Informationen über dich schalten). Ähnliche Seiten dürfte es auch in anderen Ländern geben. Frag am Besten mal bei der Uni oder deinem Arbeitgeber nach Hilfe, die werden dir sicher weiterhelfen können. Finanziell sind WGs, wie auch in Deutschland, günstiger. Außerdem lernt man dort nette Leute kennen und kann einfacher Kontakte knüpfen (genau hierzu lohnen sich auch Wohnheime!).
Du kannst auch vor Ort einige Wochen in einer Jugendherberge verbringen (je nach Ort nicht unbedingt teurer als eine eigene Wohnung) und in der Zeit mit der Unterstützung Einheimischer eine Bleibe suchen. Die wissen nämlich, wo man gut und günstig unterkommen kann, oder haben Freunde, die neue Mitbewohner suchen.
Die Wohnungssuche vor Ort hat darüber hinaus den Vorteil, dass sowohl du als auch deine Mitbewohner/Vermieter euch vorher kennenlernen könnt.
Was sollte ich sonst noch beachten?
- Beginne früh genug mit der Planung. 1 Jahr Vorlaufzeit benötigt man fast immer, da man oft auf Informationen warten muss, und das es Bewerbungsfristen gibt etc.
- Versicherung: Kläre am Besten mehrere Monate vor Beginn deines Auslandaufenthalts, ob du im Ausland versichert bist. Falls dies nicht der Fall ist, solltest du deinen Versicherungsschutz auf jeden Fall erweitern, beispielsweise durch eine Zusatzversicherung (da wendest du dich am Besten an deine Krankenkasse; einige haben Kooperationen mit privaten Anbietern. Das kann günstiger sein). Kläre außerdem, welche Leistungen in deiner Versicherung enthalten sind.
Abzuklären sind neben der Krankenversicherung auch eine Haftpflicht- sowie eine Unfallversicherung. - Prüfe, ob sich ein oder mehrere Urlaubsemester lohnen. Ohne Urlaubsemester zählt die Zeit im Ausland in deine Fristen. Während eines Urlaubssemesters ist es nicht möglich Prüfungen an der TU Kaiserslautern abzulegen. Prüfungen an der Gastuni sind natürlich schon möglich und können dann auch hier eingebracht werden.
- Informiere dich, ob du die im Ausland erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen (im Fall eines Studienaufenthalts) in dein Studium einbringen kannst. Die besten Ansprechpartner hierfür sind der Prüfungsausschussvorsitzende und der Lehrgebietsbeauftragte deiner Vertiefung (bzw. Mentor, im Master). Stand 2020: Bachelor Dr. Schürmann, Master Prof. Hinze.
- Informiere dich, ob du in deinem Wunschland für die Dauer deines Aufenthalts ein Visum benötigst. Um das Visum solltest du dich frühzeitig kümmern!
Auch Visumsanträge haben die unangenehme Eigenschaft, sich länger hinzuziehen, als man denken würde. Außerdem sind Stipendien oft an Bedingungen geknüpft (z.B. vorbereitende Kurse), die man rechtzeitig vor der Bewerbung erledigen muss.